Was ist das Zürcher Ressourcen Modell ZRM®?
Das Zürcher Ressourcenmodell (ZRM®) wurde Anfang der 90er Jahre an der Universität Zürich von Dr. Maja Storch und Dr. Frank Krause entwickelt. Der Forschungsauftrag lautete eine Burnout-Prävention für Lehrer zu entwickeln und ihnen dafür verschiedene Selbstmanagement-Techniken an die Hand zu geben, die sich auch in komplexen dynamischen Situationen bewähren. Das ZRM® baut auf dem Rubikonmodell der Motivationspsychologen Heinz Heckhausen und Peter Max Gollwitzer auf, die den Verlauf eines ersten Wunsches bis zur Handlung beschreibt. Dabei konnten die Züricher die erste Phase, Abwäge- oder Prädezisionale Phase genannt, begrifflich schärfen und erweitern.
Neurobiologische Erkenntnisse legen nahe, dass es zwei Bewertungssysteme sind, die unser Verhalten steuern, ein bewusstes und ein unbewusstes. Für die Intentionsbildung, der Bestimmung eines konkreten Ziels, spielt das Zusammenspiel der beiden Systeme eine entscheidende Rolle. Daniel Kahnemann, der Nobelpreisträger und prominentester Vertreter dieser sogenannten Zwei-Prozess-Theorien, hält das unbewusste, von ihm als System 1 bezeichnete System, als im Alltag dominierend. Identifizieren tun wir uns aber eher mit dem bewussten System, weil es über Worte und Sprache kommuniziert. Es ist das System, in dem wir denken.
Das unbewusste System kommuniziert dagegen über sogenannte „Somatische Marker“, ein Konzept, welches des Neurowissenschaftler Antonio Damasio 1994 formuliert hat. Dabei handelt es sich um „diffuse Körpergefühle“, die alles andere als zufällig sind: Ihnen liegt eine sehr individuelle Bewertung des unbewussten Systems zugrunde.
Auf der Basis dieser Forschungsergebnisse haben Dr. Maja Storch und Dr. Frank Krause das bestehende Modell zum sogenannten Rubikon-Prozess erweitert: Der bewussten Phase des Abwägens wurde eine Phase unbewusster Bedürfnisse vorangestellt. Für die Bildung einer nachhaltigen Intention ist eine gelingende Kooperation der beiden Systeme erforderlich.
Das Zürcher Ressourcen Modell ZRM® definieren die Entwickler als eine Selbstmanagementmethode, wobei sie Selbstmanagement definieren als „die Fähigkeit sich im Alltag zielgerichtet und zur eigenen Zufriedenheit zu bewegen“. Die bewusste Motivation wird dabei durch das Wort „Zielgerichtet“ angesprochen, während die unbewussten Elemente über die Qualität der Gefühle „die eigene Zufriedenheit“ und ihre Dominanz „im Alltag“ integriert werden.