In Kommunikations-Trainings gibt es eine oft zitierte Untersuchung: 55% der Wirkung von Kommunikation beruhe auf der Körpersprache, 38% auf der Stimme und auf den Inhalt komme es nur zu 8% an. Diese, auf Professor Mehrabian zurückgehenden Zahlen, gelten jedoch nur, wenn der Sprecher über seine Gefühle oder seine Einstellung/Haltung spricht. (Näher erläutert wird dies in diesem Video). Doch wann drückt der Sprecher eine Haltung aus?
Das Buch „Mensch Hund! Ein ZRM®-Reiseführer für beste Freunde“ von Vera Bürgl und Maja Storch erschienen ist, mag es Nicht-Hundefreunde vielleicht etwas gewundert haben. Unsere Teilnehmerin Bea Koti ist professionelle Hundetrainerin und hat in ihrem Blog die Wirkungsweise vom ZRM® sehr anschaulich am Thema „Rückruf“ dargestellt. Damit der Hund versteht, dass er jetzt unmittelbar zurückkommen soll, braucht es eine klare Haltung. Wenn Herrchen/Frauchen es innerlich im Grunde auch schön findet, dass der Hund die Gegend erkundet, gelingt der Rückruf nicht. Die Worte werden vom Gefühl nicht vollständig unterstützt, das merkt der Hund. Vor die Wahl gestellt, den Worten zu gehorchen oder sich von den nonverbalen Signalen leiten zu lassen, wählt der Hund letztere Option – und reagiert so, wie es die Zahlen von Professor Mehrabian (die sich ja eigentlich nur auf den Zweibeiner am anderen Ende der Leine bezogen haben) vermuten lassen.
Die Haltung entscheidet
Die Kommunikation unter Menschen ist sicherlich eine andere als mit Tieren, wobei sich jedoch viele Analogien finden lassen, nicht nur wenn Eltern ihre Kinder im Café oder Restaurant „zurückrufen“. Denn auch Kinder merken sehr schnell, wie kohärent unsere Anweisungen sind.
So oft habe ich im Gelassenheits-Seminar schon gehört „ich habe das dem Kollegen schon so oft gesagt …“. Wie denn jetzt genau? Waren Kopf und Bauch wirklich im Einklang oder wurden nur die Worte gesagt? Wenn die Entschlossenheit in Haltung und Ausdruck fehlt ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Kommunikation beim Gegenüber – ganz gleich welcher Spezies er oder sie angehört – wirkungslos bleibt. Auf jeden Fall profitieren die Hunde-Eltern von ihrem ZRM®-Hundetraining mit Sicherheit nicht nur durch eine bessere Beziehung zu ihrem Tier: Sie werden allgemein mit ihrer eigenen Kommunikation auch zufriedener sein.
Den lesenswerten Blog von Bea findet Ihr hier: https://www.beakoti.ch/index.php/blog?view=article&id=346&catid=8