“Gewohnheit ist das Ergebnis eines langen Weges, auf dem man aufgehört hat nachzudenken”
Irgendwo, vor langer zeit, habe ich diesen Satz einmal gefunden. Er hat mir gefallen. Wie viele Beispiele sind mir da sofort in den Sinn gekommen: Der Stammtisch mit Leuten, mit denen ich mir schon lange nichts mehr zu sagen hatte. eine bestimmte Tätigkeit, die mich genau genommen nur vom Wesentlichen abgehalten hat. Die Angewohnheit immmer viel zu schnell zu sagen: “Ist schon iin Ordnung, gar kein Problem für mich.” Die Liste der Gewohnheiten, über die ich nicht weiter nachgedacht habe, ließe sich endlos fortsetzen.
Die Frage ist also: Was tue ich so jeden Tag nur deshalb, weil ich es immer schon getan habe? Auch wenn ein unbestimmtes Gefühl mir schon lange sagt, dass es mich nicht wirklich glücklich macht. Oder dass ich es gar nicht wirklich brauche. Ich spüre da also etwas, vielleicht macht mir auch etwas richtig schlechte Laune, aber es ist eben nur eine Empfindung, etwas, das letztlich unbewusst bleibt. Wirklich nachdenken kann ich aber nur über Dinge, die mir auch bewusst sind.
Zugegeben, die oben genannten Beispiele wirken eher harmlos – ich habe auch so recht lange damit gelebt. Das Aufatmen, nachdem ich den Stammtisch verlassen, die Tätigkeit beendet und die Verhaltensweise abgelegt hatte, war dennoch enorm. Und manchmal verbirgt sich hinter einem häufig verspürten Unbehagen auch mehr: Ein unerfülltes Bedürfnis, eine ständige Verletzung meiner Wertevorstellungen, der Wunsch nach einem anderen (besseren?) Selbst.
ZRM bietet mir die Möglichkeit diesem irgendwie gearteten Unbehagen auf den Grund zu gehen. Mit dem Zürcher -Ressourcen-Modell kann ich ein diffuses Bedürfnis in ein Motiv verwandeln und es damit grifbar machen und benennen. Dann ist der nä#chste Schritt, über eine konkrete Veränderung nachzudenken, schon in greifbare Nähe gerückt.